Wurde die Halswölbung oder die Saitenlage verändert, dann muss i.d.R. auch die Oktavreinheit korrigiert werden. Oktavreinheit bedeutet, dass die Saite, wenn sie im 12. Bund gedrückt wird, exakt eine Oktave höher klingt, als wenn sie leer angeschlagen wird.
Nur um den Begriff zu klären sei erwähnt, dass die Bundreinheit (d.h. wenn die Oktavreinheit exakt eingestellt wurde, stimmen auch die exakten Tonhöhen beim Greifen in allen Bünden) nicht eingestellt werden kann. Eine Gitarre eines seriösen Herstellers ist bundrein... ansonsten ist sie nichts wert.
Um die Oktavreinheit einzustellen, ist ein elektronisches Stimmgerät sehr hilfreich. Zunächst stimmt man die leer angeschlagene Saite am Stimmwirbel (oder am Feinstimmer des Tremolos) exakt. Danach wird sie im 12. Bund gegriffen. Das Stimmgerät zeigt u.U. eine Abweichung vom exakten Sollwert an. Diese Abweichung wird an der Oktavreinheits-Einstellschraube korrigiert. Da sich dabei die Grundstimmung der Saite ändert, muss diese wieder leer angeschlagen, gestimmt und der ganze Vorgang so lange wiederholt werden, bis das Stimmgerät bei der leer angeschlagenen und im 12. Bund gegriffenen Saite keinen Unterschied mehr anzeigt.
Die Einstellung muss für jede Saite einzeln vorgenommen werden. Es gibt jedoch Gitarren (Telecasters, 12 Saitige) bei denen sich 2 Saiten einen Saitenreiter teilen müssen, hier ist oftmals keine 100%ige Intonation zu erzielen, man muss hier ebenden Mittelwert nehmen.